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Lackiertechnik

Woran denkst du, wenn dir das Wort ‚Lackiertechnik‘ unter die Augen kommt? Wahrscheinlich an einen Eimer Farbe, Leute in Schutzanzügen und Farbroller. Doch es steckt mehr dahinter. Denn mit der Lackiertechnik wurde das Leben einiger Arbeiter umso einiges vereinfacht. Beim Lackieren mit einer Lackierpistole sind viele Dinge zu beachten. In diesem Blog kriegst du alles so simpel wie möglich erklärt, von Schlauch bis Nadel. So, dass es auch ein 3-Jähriger verstehen würde.

Das Grundsätzliche der Lackiertechnik

Lackieren bedeutet, mithilfe einer Lackierpistole ein bestimmtes Medium gleichmässig auf eine Oberfläche zu verteilen. Jedoch kann dies ein empfindlicher Prozess sein. Wenn man es aber hinkriegt, lohnt es sich. Der Beschichtungsstoff muss jedoch immer sorgfältig ausgewählt werden, weil nicht jedes Medium zu jeder Oberfläche passt. Möbel, Platten, Holz, Metall, Blech, Küchen, Zink, Eisen, Heizkörper, … all dies und noch viel mehr ist lackierbar. Weiterhin: Die Autobranche arbeitet mit der Lackiertechnik, um Verkleidungen zu lackieren.

Die Lackierpistole

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So sieht eine typische Lackierpistole aus. Lackierpistolen setzen sich generell ausfolgenden Komponenten zusammen:

  • Strahlkopf
  • Farbbecher
  • Strahlregulierung
  • Materialmengenregulierung
  • Luftanschluss
  • Luftmengenregulierung

Der Lack wird oben im Farbbecher aufbewahrt und kommt unten raus. Weiterhin wird von unten die Luftzufuhr (Druckluft) an den Luftanschluss per Schlauch angeschlossen. Darüber hinaus können an der Pistole per Regulierschrauben Luftmenge, Luftdruck und Farbmenge eingestellt werden. Die Farbe tritt durch die Düse aus und wird mittels der Zerstäuberluft vernebelt.

Es gibt verschiedene Düsen, die man vorne dran schrauben kann. Dabei kommt es auf den Lack an, den man verwendet. Für dünnflüssige Beizen, Primer oder Klarlack, sollte man eine 1,3mm – 1,4mm Düse benutzen. So ist es auch, dass bei dickeren Lacken oder Füllern eine grössere Düse genommen werden soll.

Zu den Arten von Lackierpistole gehören die konventionelle, die HVLP und die LVLP. Die konventionelle Lackierpistole ist die simpelste und arbeitet mit einer Druckluft von 2,5 bis 4 bar. Die HVLP Lackierpistole steht für ‚High Volume Low Pressure‘ und arbeitet mit einem Niederdruckverfahren. Das heisst, dass ein hohes Luftvolumen und niedriger Druck herrschen.

Diese Technologie wurde für ein Nebelarmes Lackieren entwickelt. Die LVLP Lackierpistole steht für ‚Low Volume Low Pressure‘ und arbeitet mit weniger Luftverbrauch im Gegensatz zur HVLP. Bei den LVLP Pistolen entsteht weniger Farbrückprall, was zu weniger Sprühnebel führt und das Sprühbild verbessert. Sprühnebel oder Overspray beschreibt den Anteil vom versprühtem Material, das nicht auf der Oberfläche, sondern in der Luft landet.

Bei dem Becher gibt es viele verschiedene Varianten. Es gibt Fliessbecher, mit denen man Lacke und Beschichtungen mit höherer Viskosität verwenden kann. Mit dem Saugbecher kann man tropfenfrei spritzen, er ist unten an der Pistole angemacht und fordert ein spezielles Modell. Die BSK-Becher sind besonders nützlich, da sich der Innenbecher mit dem Lack wie ein Vakuum zusammenzieht und der Lack somit zur Düse gelangt. Man kann damit Überkopf lackieren.

Der Lack

Roter Lack

Lacke sind die wichtigsten Bestandteile der Lackiertechnik. Ohne Lackierpistole bringst du trotzdem etwas hin, doch ohne Lack wird es schwierig. Lack kann flüssig oder pulverförmig sein. Nach dem Auftragen wird er nach einer bestimmten Zeit zu einem festen Film. Lacke haben ihre Hauptaufgaben. Sie müssen schützen und optisch passen. Im Grunde bestehen Lacke aus Bindemitteln, zum Beispiel Harz, Emulsionen, Pigmenten, Lösemitteln, usw.

Es gibt viele verschiedene Arten von Lacken:

  • Wasser- und Dispersionslacke
  • Acryllack
  • Epoxidharzlack
  • 2K-Lack
  • High Solid Lack
  • Klarlack
  • Heizkörperlack
  • Pulverlack
  • Kunstharzlack

Dabei gibt es noch viel mehr. Der Lackaufbau läuft grundsätzlich folgend: Untergrund, Grundierung, Füller, Basislack und Klarlack, von unten nach oben. Der Untergrund ist, wie der Name schon sagt, die Oberfläche, worauf man lackiert. Die Grundierung (auch Primer) dient hauptsächlich als Schutz und Haftfläche für die darauffolgenden Lacke. Der Füller ist dafür zuständig, Unebenheiten auszugleichen. Wie die Grundierung schützt er ebenfalls und bietet Haft.

Der Basislack bietet die Farbe. Er wird schon spritzfertig verkauft, oder in Varianten, in denen man ihn selbst verdünnen muss. In dieser Situation muss man ihn folgend in einem Mischbecher zubereiten. Zum Schluss noch der Klarlack, der für Schutz sorgt. Ein 2K-Klarlack ist zu empfehlen, da dieser noch mehr Schutz bietet. 2K-Lacke sind Lacke, die aus zwei Komponenten gemischt sind: Dem Lack und dem dazugehörigen Härter. Sie werden dadurch robuster und halten länger.

Für eine tiefere Erklärung des Lacks können Sie hier die Wikipedia-Seite aufrufen.

Das Zubehör der Lackiertechnik

Kompressor

Um nun lackieren zu können, braucht man Druckluft in Form eines Kompressors. Dieser ist durch einen Luftschlauch an die Pistole angeschlossen. Beim Druck wird mit Bar gerechnet, 1 bar ist 1,091 kg/cm2. Gehen wir also alles Schritt für Schritt durch. Die Komponente, die die Lackierpistole zur Luft verbindet, ist der Schlauch. Es empfiehlt sich, keinen Spiralschlauch zu wählen und stattdessen einen PUR-Schlauch mit viel Durchlass zu kaufen. Der richtige Schlauch kann allerdings viel am Komfort und Gefühl des Lackierens ändern. Man sollte ihn kaum in der Hand spüren.

Darüber hinaus muss der Kompressor geeignet sein. Meistens werden ortsfest eingebaute Kompressoren verwendet, das heisst, Kompressoren, die bei Firmen oder Unternehmen in die Werkstatt eingebaut sind. Jedoch gibt es sie auch in transportierbaren Formen für Privatgebrauch, Verkauf usw. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Kolben-, Schrauben-, Membrankompressoren und Rotationsverdichtern.

Ein geeigneter Kompressor sollte eine Ausgabeleistung von mind. 250l/min. haben. Welcher Kompressor für Ihre Spritzpistole geeignet ist, ist jedoch Ihre Sache. Es gibt viele Eigenschaften, die man beachten sollte, bevor man sich einfach einen Kompressor zulegt:

  • Wie viel Ausgabeleistung benötigt die Pistole, um gut zu funktionieren?
  • Wird der Kompressor immer nur kurz verwendet, oder für längere Zeitrahmen?
  • Welches Zubehör benötigt der Kompressor?
  • Wie hoch ist der Höchstdruck des Kompressors?
  • Wie gross ist das Kessel-/Behältervolumen?
  • Welcher Wert hat der Schalldruckpegel?
  • Was für eine Anschlussart braucht der Kompressor?
  • Wie hoch ist die Ansaugleistung?

Sehr wichtig ist, dass die Pressluft sauber und trocken ist. Ein Filterregler mit Ölabsorber ist ein Muss. Mit diesen Punkten berücksichtigt haben Sie schon mal einen Anfang.

Fazit

Das Lackieren kann nun echt kompliziert klingen. Bei den ersten Malen mag das auch wirklich so sein. Doch sobald man den Lackierprozess ein paar Mal hinter sich hat, wird es langsam, aber sicher zum Klacks. Im Grunde kann die ganze Sache so vereinfacht werden, dass man nur an Pistole, Schlauch und Druckluft denkt. Doch je tiefer man sich in dieses Thema verstrickt, desto mehr hat man zu verarbeiten. Aber keine Angst, als Plan B können Sie jederzeit unserem Support anrufen und sofort von Schlauch bis Nadel beraten werden. Glückwunsch: Nun wissen Sie so einiges über die Lackiertechnik.